
Schlaganfall-Magnetresonanz-Tomographie
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3Tesla Magnetresonanz-Tomograph (MRT)
Seit Februar 2008 ist ein 3Tesla Magnetresonanz-Tomograph (MRT) direkt neben der Schlaganfallstation Stroke Unit im 4. Stock der Charité am Campus Benjamin Franklin (CBF) in Betrieb. Das Gerät vervollständigt die Möglichkeiten moderner Diagnostik, die die Klinik für Neurologie der Charité am CBF für akute und chronische Schlaganfallpatienten bereithält. Finanziert wurde das rund 2Mio.€ teure Gerät durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB).
Patienten, die mit der Verdachtsdiagnose Schlaganfall oder TIA (vorübergehende Durchblutungsstörung <24h) in der Rettungsstelle eintreffen, können unmittelbar nach der klinischen Untersuchung mittels MRT untersucht werden. Das MRT dauert im Vergleich zur Computer Tomographie (CT) mit knapp 10 Minuten etwas länger, ist jedoch in der Lage, besonders in der therapeutisch relevanten Frühphase, Hirninfarkte besser nachzuweisen (Infarktnachweisrate MRT 90%, CT 64%). Auch der Nachweis bzw. Ausschluss von Hirnblutungen ist im MRT zuverlässig möglich. Durch die Beurteilung des Verhältnisses von bereits vollständig geschädigtem Gewebe und minderdurchblutetem, aber noch rettbarem Gewebe, ermöglicht die Schlaganfall-MRT eine Risikoabschätzung vor einer möglichen medikamentösen Behandlung des Schlaganfalls.
Durch die Nähe des MRT zur Stroke Unit kann eine schnelle und in ausgewählten Fällen mehrmalige Untersuchung der Schlaganfallpatienten im Rahmen wissenschaftlicher Studien ohne Belastung durch lange Transporte durchgeführt werden. Neben der schnellen, gezielten Versorgung und Überwachung der Patienten gibt dies Ärzten und Wissenschaftlern die Möglichkeit die Entwicklung unterschiedlicher Schlaganfallmuster genauer zu untersuchen und Therapieeffekte zu analysieren. Falls nötig kann die Therapie einer Befundveränderung umgehend angepasst werden.