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Kopfschmerzzentrum

  • Diagnostische Zuordnung von Kopf- und Gesichtsschmerzen
  • Optimierung der Akutbehandlung und vorbeugenden Therapie unter Berücksichtigung von Nebenwirkungen
  • Behandlung von Migräne mit CGRP(-Rezeptor)-Antikörpern und von chronischer Migräne mit Botulinumtoxin
  • Intensivierte ambulante Behandlung in einem Tagesprogramm (Dauer: 5 Tage) bei chronischen Kopfschmerzen, chronischer Migräne und Medikamentenübergebrauch 
  • Teilnahme an klinischen und wissenschaftlichen Studien

Sie befinden sich hier:

Kopfschmerzzentrum der Charité

Sprechstunde Montag - Freitag nach Terminvereinbarung unter folgender Telefonnummer oder E-Mail-Adresse: 

t: +49 30 450 660 168


Zum Kopfschmerz-Team gehören:

Ärztinnen und Ärzte: Dr. med. Mira Pauline Fitzek, Dr. med. Carolin Höhne, Dr. med. Ja Bin Hong, Dr. med. Kristin Sophie Lange, PD Dr. Bianca Raffaelli, Prof. Dr. Uwe Reuter, Yones Salim, Dr. med. Anke Siebert, Dr. med. Maureen Steinicke

Psychotherapeutin: Katharina Bereswill

Kopfschmerz-Nurses/Study Nurses: Andrea Omazic, Nadine Schulz-Kruckow

Wissenschaftliche Mitabeiter: Lucas Hendrik Overeem

Gastwissenschaftler: PD Dr. Lars Neeb

Das Kopfschmerzzentrum der Charité versorgt jährlich über 2.000 Patient:innen mit Kopf- und Gesichtsschmerzen. Insbesondere sind wir auf die Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerzen und Cluster-Kopfschmerzen spezialisiert. 

Bei wiederkehrenden Kopf- und Gesichtsschmerzen, die den Alltag beeinträchtigen, sollte zuerst eine fachärztliche Vorstellung in einer neurologischen Praxis erfolgen. Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob eine Vorstellung in einem spezialisierten Kopfschmerzzentrum in Ihrem Fall angebracht ist. 

Alle Informationen zur Terminvereinbarung finden Sie unter „Kopfschmerz-Sprechstunde“ am Ende dieser Seite. 

Migräne

Die Migräne ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der es zu einer spontanen Aktivierung von Nervenzellen kommt, die von den Patient:innen als Schmerzen mit mittlerer bis schwerer Stärke - vornehmlich halbseitig auf der Stirn, der Schläfe bis zum Hinterkopf und Nacken - wahrgenommen werden. Typisch sind pulsierende, klopfende, hämmernde seitenbetonte Schmerzen des Kopfes, die durch körperliche Bewegung verstärkt werden und ohne Behandlung 4 - 72 Stunden anhalten. Dazu bestehen Zusatzsymptome wie eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht und/oder Geräuschen, seltener eine abnormale Geruchsempfindlichkeit sowie Übelkeit bis zu Erbrechen. Dem Kopfschmerz gehen bei einigen Patientinnen oder Patienten bereits an Tagen zuvor Symptome wie Heißhunger, depressive Verstimmung, gesteigerter Antrieb voran. Diese sind zu unterscheiden von der typischen Migräneaura unmittelbar vor oder seltener während der Kopfschmerzen. Hierbei handelt es sich um einseitige wandernde Lichtblitze oder sich bewegende farbige Bilder vor den Augen bis hin zu Sprachstörungen, Taubheit des Gesichtes bzw. des gleichseitigen Arms oder Beins, die zwischen 5 - 60 Minuten andauern.

Wir unterscheiden aufgrund der Häufigkeit von Attacken/Anfällen zwischen episodischer und chronischer Migräne. Letztere besteht dann, wenn an 15 oder mehr Tagen Kopfschmerzen bestehen und davon mindestens 8 Tage einer Migräne entsprechen. Da die chronische Migräne häufiger mit einer Angsterkrankung oder Depressionen einhergeht, ist es wichtig, diese Diagnosen zu stellen und eine Behandlung einzuleiten.

 

Chronische Migräne

Für Patient:innen mit chronischer Migräne und anderen chronischen Kopfschmerzen (z. B. chronischer Spannungskopfschmerzen) bieten wir ein intensives ambulantes Behandlungsprogramm an (IV Kopfschmerz Spezial). Hierbei werden die Patient:innen von Neurolog:innen gemeinsam mit Psycholog:innen, Krankengymnast:innen, Sportwissenschaftler:innen und in Kopfschmerz geschultem Pflegepersonal behandelt. Diese als multimodal und multiprofessionell bezeichnete Behandlungsform wird nur an wenigen Einrichtungen mit Schwerpunkt Kopfschmerzen in Deutschland angeboten. Im Rahmen dieser besonderen Behandlung lernen Sie einen hilfreichen Umgang mit Kopfschmerztriggern, sowie vorbeugende medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsstrategien (z.B. Entspannungsverfahren) kennen. Ziel ist weiterhin ein optimierter Umgang mit Ihren Medikamenten zur Behandlung der Migräne.

Psycholog:innen betreuen sie im Rahmen dieses Programms sowohl in der Einzel- als auch Gruppentherapie. Physiotherapeut:innen beurteilen ihren Bewegungsapparat - im Besonderen die Hals- und Nackenbeweglichkeit - und zeigen Ihnen auf, wie Ausdauersport zur Vorbeugung der Kopfschmerzen erlernt werden kann. Nachdem die Patient:innen dieses Programm durchlaufen haben, werden sie zu niedergelassenen Kooperationspartner:innen weitergeleitet, welche eine leitliniengerechte Weiterbehandlung und in Absprache mit dem Kopfschmerzzentrum der Charité gewährleisten.

Spannungskopfschmerzen

Diese werden von vielen Menschen als "normale" Kopfschmerzen bezeichnet. Spannungskopfschmerzen werden dann zum gesundheitlichen Problem, wenn sie chronisch sind, d. h. an mehr als 15 Tagen über mindestens 3 Monate auftreten. Ein Spannungskopfschmerz ist von leichter bis moderater Intensität, meist wie ein Ring um den Kopf, als Druck auf der Schädeldecke oder anhaltender Hinterkopfschmerz beschrieben. Gewöhnlich tritt er ohne Begleitsymptome auf, wenngleich z. B. eine leichte Geräuschempfindlichkeit möglich ist. Ein seltener episodischer Spannungskopfschmerz wird von so gut wie der überwiegenden Mehrzahl von Erwachsenen gekannt und bedarf keiner ärztlichen Vorstellung und Therapie. Sobald eine Häufung auftritt oder der Schmerz chronisch wird, sollte eine Vorstellung erfolgen. Oftmals treten Muskelverspannungen im Hals- und Kopfbereich parallel auf; eine depressive Verstimmung kann auch eine dauerhafte Begleiterkrankung sein.

Die Herkunft von chronischen Spannungskopfschmerzen ist weitgehend unbekannt und die Therapie kann langwierig und schwierig sein. Grundsätzlich werden medikamentöse und nicht medikamentöse Verfahren zur Behandlung eingesetzt.

Cluster Kopfschmerz

Wir behandeln eine große Anzahl von Patient:innen mit dieser seltenen Kopfschmerzerkrankung. Cluster Kopfschmerz (ca. 100 000 Patientinnen oder Patienten in Deutschland) besteht aus strikt halbseitigen Schmerzen um bzw. hinter einem Auge, der Stirn, der Schläfe bis in den Oberkiefer von stechendem, bohrendem bis ziehenden Charakter. Die Stärke ist schwer bis unerträglich. Zusätzlich zum Kopfschmerz können halbseitige Gesichtsschwitzen, Gesichtsrötung, Augentränen und/oder laufende/verstopfte Nase auftreten. Die Schmerzattacken treten häufig nachts zur gleichen Zeit auf und dauern von 15 - 180 Minuten an. Bewegungsunruhe ist typisch für die Schmerzattacken und diese sind tageszeitlich und jahreszeitlich "geclustert", d. h. treten zur selben Tages-/Jahreszeit auf. Es gibt eine chronische (komplette Schmerzfreiheit weniger als 1 Monat pro Jahr) und eine episodische Form des Cluster Kopfschmerzes. Als Ursache für den Cluster Kopfschmerz wird eine Störung im Hypothalamus vermutet, wie sich in bildgebende Untersuchungen in größeren Kohorten (Gruppen) zeigte.

Wissenschaft

Als universitäres Kopfschmerzzentrum ist die Forschung für uns ein zentrales Anliegen. Um die klinische Versorgung von Patient:innen mit primären und sekundären Kopfschmerzerkrankungen zu verbessern, befassen wir uns wissenschaftlich neben der Weiterentwicklung von Behandlungsangeboten auch mit der Erweiterung des Wissens und Verstehens der zugrundeliegenden Pathophysiologie primärer und sekundärer Kopfschmerzerkrankungen.

Zur Evaluation innovativer prophylaktischer und akut-medikamentöser Behandlungsmethoden führen wir klinische Studien zu neuen Substanzklassen durch. Hierbei wird das Prüfpräparat mit einem Placebo (Phase II und Phase III Studien) oder einer bestehenden Regelversorgung (Phase IV Studien) verglichen und hinsichtlich Effektivität sowie Sicherheit beurteilt. Bei Interesse zögern Sie nicht, uns in der Sprechstunde auf aktuell laufende Medikamentenstudien anzusprechen.

Neben den klassischen Medikamentenstudien beschäftigen wir uns in mehreren klinischen Studien mit der Untersuchung von klinischen (z.B. Kopfschmerztage, Begleitsymptome, erfolgte Therapien) und paraklinischen Parametern (z.B. Laborparameter und bildgebende Untersuchungen) unterschiedlicher primärer sowie sekundärer Kopfschmerzerkrankungen. Das Studiendesign ist dabei variabel und kann von einer einmaligen Untersuchung/Befragung hin zu einer längeren Beobachtungsperiode mit mehreren Studienvisiten reichen. Studientermine erfolgen, wenn möglich, im Anschluss an reguläre Sprechstundentermine. 

Ein Überblick der aktuellen klinischen Studien finden Sie unter:

Link zu AG Kopfschmerz

Bei Interesse oder Fragen zur Teilnahme an einer unserer Forschungsprojekte sprechen Sie uns gerne während ihres ambulanten Termins darauf an oder kontaktieren Sie uns über: